Ich heiße Giulio Obletter und als Kind wollte ich Papst werden. Mit 12 Jahren dann habe ich mich im Spiegel angeschaut und mich anders entschieden.
Das Glück auf dem Land zu leben kann man nicht mit Geld bezahlen. Man ist der Herr seines eigenen Lands und sieht es unter den eigenen Händen wachsen, was einen ungemein befriedigt.
Mein Vater hat mir völlige Freiheit bei allen Neuerungen gelassen. Nach dem Abitur bin ich nach Piacenza gegangen, um Agrarwissenschaften zu studieren. Als ich zurückgekehrt bin, hat mir mein Vater freie Hand gelassen. Ich durfte auch Fehler machen, und das war ein enormer Ansporn. Sich neuen Ideen zu öffnen ist nicht selbstverständlich, vor allem, wenn die eigene Art zu denken und zu machen eingefahren ist. Viele meiner Freunde haben unter Beschränkungen zu leiden gehabt und konnten die eigenen Höfe nicht weiterentwickeln. Mein Vater war eine Ausnahme, er wollte mit mir gemeinsam nach vorne sehen.
Heute werden die Verbraucher immer anspruchsvoller. Die Menschen fordern „transparente“ Etiketten, auf denen die Herkunft der Rohmaterialien deutlich angegeben ist. Da wir die Entwicklung vom Weizenkorn bis zur Pasta nachverfolgen können, sind wir in der Lage dieses Bedürfnis zu erfüllen. Unsere Geschäftsbeziehung mit Barilla besteht seit zehn Jahren. In der Familie essen wir ihre Pasta seit 25 Jahren, weil sie das zuverlässigste Produkt ist. Und jetzt, da wir sie selber herstellen, umso mehr.
In diesem Land steckt viel von mir – wie ich heute bin und wie ich früher war. Ich wohne in einem Haus aus dem 16. Jahrhundert, unsere Ländereien zählen zu den ältesten der Gegend. Hier bin ich aufgewachsen. Ich erinnere mich, wie ich als Kind in der Nacht von San Lorenzo die Sternschnuppen beobachtete. Ich wünschte mir immer dasselbe: ein weißes Pferd, das nur mir gehörte. Pferde sind nämlich meine andere große Leidenschaft. Und weil ich auf diesem Land aufgewachsen bin, hatte ich das Glück, mehrere davon zu haben.
Aber stellen Sie sich das vor, meine beiden Töchter können weder mit Landwirtschaft noch mit Pferden etwas anfangen! Doch ich sehe ihre Wahl gelassen. Jeder muss frei sein, seinen Leidenschaften zu folgen und die eigenen Träume zu verwirklichen.