Ich heiße Luigi Caputo. Mein Leben hat sich im Jahr 2009 geändert, als ich zusammen mit meinem Bruder die Leitung des familienbetriebenen Hofs übernommen habe. Das Andenken unseres Vaters zu ehren bedeutet Erneuerung, Zeit, Herzblut und Mittel in dieses Land zu investieren, dem er sein Leben gewidmet hat. Man sagt über diese Gegend, sie würde am Rande liegen. Wir liegen höher als die Ebene von Foggia, und es wird nur Hartweizen angebaut. Der Respekt, den wir unserem randständigen Land entgegenbringen, wird uns vielfach vergolten. Eine Sache stimmt aber: Software, GPS, alle Technologien, die wir verwenden, ändern nichts am althergebrachten Verhältnis mit der Natur.
Ich sage es noch einmal, der Respekt, den man der Erde entgegenbringt, trägt Früchte. Wir gehen nicht sehr in die Tiefe: Die Wurzel des Weizens liegt bei 15 Zentimetern, wir lockern maximal 20 cm mit einer scheibenförmigen Egge auf. Zwei Personen für hundert Hektar Boden. Stellen Sie sich meinen Bruder und mich vor, wie wir über die Felder gehen und die Steine vom Boden entfernen, damit die Arbeitsgeräte nicht beschädigt werden. Nichts ersetzt das persönliche Verhältnis mit der Erde.
Auch Leidenschaften kann man nicht ersetzen. Die Zeitschriften über Landwirtschaft zählen seit jeher zu meinen Lieblingslektüren. Meine Wurzeln sind seit 1977 die eines Landwirts alten Stils, aber die Neugier, und eben die Leidenschaft sind mein Ansporn. Ich verwende Software, in die ich die Daten des Anbaus und des Bodens eingebe und erhalte genaue Analysen und Angaben. Man kann nicht mit Barilla zusammenarbeiten wollen und dann improvisieren oder die Arbeit unprofessionell erledigen.
Wissen Sie, wie ich außer mit dem Anbau von Weizen meine Zeit verbringe? Als Ausbilder. Ich erkläre den Landwirten, wie man Software und GPS-Systeme anwendet. Aus Erfahrung wird Leidenschaft, aus Leidenschaft verwendet man Technologien. Die Technologie hilft uns, alles im Auge zu behalten, sowohl in technischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Es gibt Apps für Handys, die die Daten direkt abrufen, indem sie die Geräteposition orten, wenn man auf dem Feld ist.
Ehrlich gesagt gibt es aber noch eine viel ältere „App“, die aus dem jahrhundertealten Wissen der Bauern von früher entstanden ist. Es handelt sich um eine hier heimische kleine Pflanze, die wir im Dialekt „vlozz’l“ nennen: Das ist eine Knolle, die eine Blüte und viele kugelförmige Samen bildet. Ihr wissenschaftlicher Name ist Asphodelus Ramosus. Ihre Bedürfnisse und Widerstandsfähigkeit ähneln denen des Weizen, sie keimt aber früher. Die Volksweisheit beobachtet seit alters her ihre Blüten und Samen, um vorherzusagen, ob der Weizen gesund ist. Sehen Sie sich die Blüten auf dem Feld an: Wenn sie gesund sind, wird auch die Ernte gut sein.